Bibliothek
Die Zentralbibliothek des Ungarischen Staatsarchivs
Öffnungszeiten: Montag-Freitag 800 -1230
Die Zentralbibliothek des Ungarischen Staatsarchivs (im weiteren: ZbUStA) ist die Grundbibliothek der Archivwissenschaft. Die heute gut trennbaren Teile der insgesammt fast 100.000 BŐnde sind die folgenden:
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- der Stammbestand (inkl. Bücher und Zeitschriften),
- der sog. Depositenteil (ewige Depositen von József Babics, Tivadar Máriássy, Familie Szentiványi, Ede Reiszig, István Friedrich, Pál Teleki, Familie Károlyi, Gábor Éble, László Jambrekovics),
- die heutige ZbUStA-Filialbibliothek, die in der sozialistischen Zeit bei dem Neue Ungarische Zentralarchiv als Fachbibliothekteil aufgestellt wurde.
Der Stammbestand ist der wertvollster und meist benutzter Bibliothekenteil, was auch mit statistischen Daten untermauert werden kann. Die anderen zwei Bibliothekenteile werden fast ähnlich oft benutzt. Die Bibliothek des ehemaligen Zentralarchivs, eine auf die sozialistische Zeitperiode sich spezialisierte Sammlung gehört mit dem vom Stammbestand sich räumlich trennenden Archivkorpus eng zusammen. Innerhalb der Depositen ist besonders die Babics-Bibliothek eine selbst in ihrer Zeit hohen Ansprüchen entsprechende, wissenschaftliche Privatbibliothek.
Zwar kann diese Bibliothek sich mit bedeutender Anzahl von Bänden der sog. Alten Ungarischen Bibliotheken nicht rühmen, aber mit alten und wertvollen Büchern, Raritäten und Kuriosen schon. Innerhalb des Bestandes ist z.B. die als Rarität bezeichnete kirchliche und weltliche Schematismussammlung. Auch die Urkundensammlung ist zŐhlt zu den Kuriositäten weil der die Bände benutzende Archivarfachreferent darin handgeschriebene, fachliche Ergänzungen, Korrektionen, oder die moderne Archivsignatur der ehemaligen Textausgaben festsetzte.
Die ZbUStA strebt nach der vollständigen Sammlung von heimischer Archivliteratur und grundlegende ausländische Facharbeiten. Man findet darin die vervielfältigten und gedruckten Editionen der ungarischen Archive, z.B. Grundinventare, Bestandsverzeichnisse, Archivdarlegungen, Archivdarlegungsinventare, Repertorien, Archivquelleneditionen, quellenwissenschaftliche Arbeite vom Gebiet der Behörden- und Amtgeschichte, sowie der Archivlehre und Geschichte, aber auch Archivfachzeitschriften und Jahrbücher.
Unter den grundlegenden ausländischen Facharbeiten stehen in erster Reihe solche Bücher und Zeitschriften zur Verfügung, die durch internationale Beziehungen oder Kauf seit vielen Jahren den Bestand erweitern. Man findet in der Bibliothek grundlegende ausländische Archivbibliographien, mehrsprachige archivterminologische Wörterbücher, Nationalarchivdarlegungen, Guides, Inventare, archivwissenschaftliche Facharbeiten und ähnliche Handbücher. Die Archivbehelfe der NachbarlŐnder sind natürlich in größerer Zahl auffindbar, als die der weiten Länder. Hervorragend sind von den oben erwähnten die Ausgaben des Internationalen Archivrates und die des UNESCO (z.B. Archivum, ICA Handbooks Series, RAMP Study).
Die Bibliothek verfügt über zahlreiche Fachzeitschriften (in Bezug darauf siehe Archivalische Rundschau Nr. 1. 1987).
Die Hilfswissenschaften der Geschichte (vor allem Archontologie, Genealogie, Heraldik, Urkundenlehre, Paleographie, Historische Geographie und Sfragistik) repräsentieren zahlreiche ausländische und ungarische Bücher im Bestand.
Die ZbUStA verfügt über besonders viele Bände im Bereich Gesetze, Verordnungen, offizielle Ausgaben. ZB. lohnt es sich, die Druckschriften des Parlaments zwischen 1865 und 1944 hier zu suchen. Von 1875 bis zum ersten Weltkrieg erwarb die Bibliothek regelmäßig die Ausgaben des österreichisch-ungarischen gemischten Ausschusses. Von 1913 bis 1926 gab die Druckerei der Universität der ZbUStA Pflichtexemplare, und über 30 Jahre erweiterten die Geschenkbücher der Ungarischen Akademie der Wissenschaften den Bestand. Sehr selten gelangt handgeschriebenes Material in den Bestand der Bibliothek, hier werden auch Landkarten bewahrt.
Das genealogische, heraldische Material der Depositenbibliotheken ist bedeutend.
Die Bibliothek von József Babics ist eine historische Bibliothek. Darin ist die Literatur in Bezug auf die Revolution und auf den Freiheitskampf von 1848-49 sowie auf die serbokroatische Geschichte bedeutend. Diese Depositen sind reich an ungarischen Memoiren und hilfswissenschaftlichen Werken.
In der Bibliothek der Familie Károlyi sind neben der Urkundensammlung der Familie und ähnlichen Bänden, die Bücher von Gábor Éble und László Jambrekovics vorhanden.