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Über uns
Unser Archiv entstand 1950 mit der Vereinigung der Soproner Stadt- und Komitatsarchive, die gleichgestellten Munizipien waren. Unser Institut machte sich sowohl wirtschaftlich als auch organisatorisch am 1. Jänner 1993 selbstständig, unter dem Namen Gyõr-Moson-Sopron Megye Soproni Levéltára (Soproner Archiv des Komitates Győr-Moson-Sopron.) Ab Oktober 2012 wurde das Soproner Archiv in das Ungarisches Nationalarchiv integriert. Das Soproner Komitatsarchiv hatte ein wechselvolles Schicksal, das eng mit der Geschichte unseres Raumes verbunden ist. In der Zeit der Türkenkriege im 16-18. Jahrhundert hielt der Adel des Komitats seine Generalversammlungen und Gerichtssitzungen an verschiedenen Orten ab. Diese Zusammenkünfte wurden oft unter Teilnahme der benachbarten Komitate Vas und Zala abgehalten, um gemeinsam über politische Schritte, die finanziellen Belastungen und die Militäraufbringung im Zuge der Abwehrmaßnahmen in Einklang zu bringen. Erst spät entwickelte sich ein fester Sitz: ab 1651 in Nemeskér und ab 1786 durch Verordnung Kaiser Josef II. in Sopron. Das bis dahin herumtransportierte und umgelagerte Schriftgut fand schließlich in dem im Jahre 1832 errichteten Gebäude des Komitatshauses in Sopron seinen endgültigen Aufbewahrungsort. Vor der Soproner Volksabstimmung 1921 wurde das Archivmaterial überstürzt nach Eszterháza befördert, was die Auflösung der Ordnung zur Folge hatte. Die Archivordnung wurde zwischen 1923-1938 wiederher- und für die Forschung bereitgestellt. Auf Grund der Ereignisse des 2. Weltkrieges wurde ein erheblicher Teil der Komitatsurkunden und des Bezirkmaterials aus der Zeit des Dualismus vernichtet. Eine in 1947 nicht fachgemäß durchgeführte Skartierung fügte dem Aktenmaterial des Vizegespansamtes großen Schaden zu und verstümmelte dadurch diese Serie. Trotz der Verluste ist das Komitatsmaterial wertvoll, davon zeugen die Protokollbücher der Komitatsgeneralversammlungen ab 1578, sowie die dazu gehörigen Akten, die ab 1597 im Archiv erhalten geblieben sind. Eine wertvolle Quelle zur Gesellschafts-, Siedlungs-, Rechts- und Familiengeschichte bilden die Akten der Rezeptoren, die Waisenbücher, die Gerichtsakten, sowie Erhebungsprotokolle und Schriften des Adels. Das mittelalterliche Aktenmaterial des Soproner Stadtarchivs nimmt in Ungarn einen besonderen Platz ein. In der 5400 Stücke umfassenden Urkundensammlung befinden sich beinahe 4000 Stück aus der Zeit vor 1526. Weiters befinden sich hier 311 Stück Kodexfragmente und 49 Stück jüdische Schriftdokumente. Den besonders reichen Bestand aus der Zeit des Spätfeudalismus repräsentieren die Ratsprotokolle, die mit 1533 beginnen, Verlassenschaftsinventare, die ab 1600 in einem eigenen Band gesammelt wurden, die alle gut erhalten geblieben sind. Weiters befinden sich hier auch noch Bürgerverzeichnisse ab 1535. Diese Quellen bedeuten eine unerschöpfliche Grundlage für die Erforschung der Stadtgeschichte. Das Stadtarchiv bezog 1497 das Gebäude, das auf dem Platz des heutigen Rathauses stand, und ist auch heute noch hier anzutreffen. Im Archiv wird das historische Aktenmaterial der Stadt Sopron und des ehemaligen Komitats Sopron aufbewart. Während das Aktenmaterial der Stadt Kontinuität aufweist, befindet sich unter dem Aktenbestand des Komitats ein erheblicher Teil aus dem Aktenmaterial, das sich auf die 1921 an Österreich angegliederten Siedlungen der Eisenstädter, Mattersburger und Oberpullendorfer Bezirke bezieht. Daneben gibt es auch Dokumente aus dem an das benachbarte Komitat Vas angeschlossenen Csepreger Bezirk bis 1950. Unser Sammelgebiet umfaßt die Stadt Sopron und den ehemaligen Csornaer, Kapuvarer und Soproner Verwaltungsbezirk. Das Archiv bewahrt neben den Akten der Stadt- und Bezirksräte auf Grund der territorialen Zuständigkeit das Aktenmaterial der Körperschaften, Institutionen, Betrieben und Familienarchiven auf, insgesammt etwa 6200 Laufmeter. Die Bestände des Soproner Archivs können im Benutzersaal im Gebäude des Bürgermeisteramtes auf dem Hauptplatz recherchiert werden.